15. April
– 04.
November 2018
- Sommerpause Juli
geschlossen
Jeden Sonntag 11.00 – 17.00
Uhr
Vernissage:
15.
April 2018,
11 Uhr - 13 Uhr
PressetextGEDENKAUSSTELLUNGBRUTUS LUGINBÜHL
BILDER + SKULPTUREN Im August 2017
versammelten sie sich nochmals zu einem facettenreichen künstlerischen Alpabzug.
In der Kunstgalerie Macelleria d’Arte in St. Gallen, wo einst eine Metzgerei
Rind- und Kalbfleisch in den Auslagen feilbot, versammelte sich eine mittlere
Kuhherde aus Holz, Bronze und Plastik; ein nobles Exemplar aus Keramik namens
«Blanche» trug gar goldene Hörner.
Seit Brutus Luginbühl Mitte der 1980er-Jahre zwei Sommer auf einer Alp verbracht
hatte, bildete das inoffizielle Nationalsymbol der Schweiz das Zentrum seines
künstlerischen Kosmos. Die Kuh wurde von ihm liebevoll, zuweilen auch ironisch,
in ihre Einzelteile zerlegt, seriell reproduziert oder majestätisch aufs Podest
gehoben. Verschiedenste Techniken und Materialien kamen dabei in seinem Atelier
in Bowil im Laufe der Jahre zum Einsatz: Kupferstiche, Tusche auf Papier,
Brandeisen auf Holz, Eisenplastiken, Skulpturen aus Bronze und Aluminium oder
Lichtinstallationen.
Es gibt da zum Beispiel eine Holzassemblage namens «Kuhbar» aus dem Jahr 1990:
Auf einem halbierten Holzfass steht eine «trojanische» Holzkuh mit echtem
Schädel, der Bauch des Tieres lässt sich öffnen und gibt den Blick auf eine gut
bestückte Bar frei. Kühe thronen mitunter hoch oben auf einem Gefährt mit
gestapelten Milchkannen oder formieren sich, auf verrosteten Walzen ruhend, zu
hoch aufragenden «Kuhlissen».
Früh eingespannt
Mit seinen «Viehsionen» grenzte sich Brutus Luginbühl von einer mächtigen
Vaterfigur ab, die indes in mancherlei Hinsicht prägend blieb. Der älteste Sohn
des 2011 verstorbenen Eisenplastikers Bernhard Luginbühl wurde – zusammen mit
seinen beiden ebenfalls künstlerisch tätigen Brüdern Ivan und Basil – früh
eingespannt in das Familienunternehmen und assistierte bei den gewichtigen
Projekten des Vaters. Der gelernte Filmlaborant absolvierte später noch eine
Lehre als Zimmermann und entwickelte im Schatten des Vaters seine eigene
künstlerische Handschrift.
Nach dem Tod des Familienpatriarchen vor sechs Jahren war Brutus Luginbühl auch
zum Verwalter des väterlichen Werks aufgerückt. Da ist einerseits der seit 1998
der Öffentlichkeit zugängliche Skulpturenpark auf dem Anwesen der Familie
Luginbühl in Mötschwil; andererseits amtete Brutus im 2004 eröffneten
permanenten Ausstellungsraum im ehemaligen Alten Schlachthaus in Burgdorf als
verantwortlicher Leiter.(Quelle:
Alexander Sury, Der Bund)
Basis dazu bildet die bisherige, vom Brutus konzipierte Ausstellung
«Brandfiguren» von Bernhard Luginbühl. Bei den zwischen 1976 und 2007
durchgeführten Brandaktionen war Brutus Luginbühl fast immer an der Seite des
Vaters. Zu dieser Ausstellung hat Brutus Luginbühl 15 nachträglich gebaute
Modelle beigesteuert. Zahlreiche Bilder und Skulpturen aus dem Schaffen von
Brutus ergänzen die neue Ausstellung.
Zusätzlich wird die von Brutus Luginbühl 2017 aufgebaute
Ausstellung verlängert.
BRANDFIGUREN BERNHARD LUGINBÜHL1976 –
2007
MODELLE IN HOLZ - ZEICHNUNGEN - SKIZZEN
- FOTOS – FILME
Was einst am 3. September 1976
unter dem Titel „ZORN CHRISTOFERUS ALLMEND BERN, Protestakt zur
Erinnerung an die Zerstörung des St. Christoferus, Pyrojux, mit einem
Beitrag von Jean Tinguely als künstlerisch gestaltetes Feuerwerk auf
der Berner Allmend begann, hat Bernhard Luginbühl zeitlebens
beschäftigt. Mehrere Brandfiguren mit dem Titel „ZORN“ wurden so, im
Anschluss in Bern, Linz, Berlin und schliesslich, am 3. September 1983
in Burgdorf ein Mahl der Flammen.
Die ab dem Jahre 1989 (Phönix, Von
Roll, Obergerlafingen) bis 2007 (Finale, Art en Plein air, Môtiers)
durchgeführten Brandaktionen trugen meist namens-, orts-,
oder projektbezogene Titel. Ebenfalls ausgestellt sind Prototypen
nicht realisíerter Brandfiguren.
Für die meisten dieser Figuren hat
Bemhard Luginbühl mass- und detailgenaue Verbrennungsmodelle gebaut.
Diese Arbeiten, ergänzt mit Skizzen, Zeichnungen, Fotografien und dem
umfangreichen Filmmaterial bilden das Hauptelement der diesjährigen
Ausstellung.Text von Brutus Luginbühl
Bildmaterial
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Plakat
Flyer
GEDENKAUSSTELLUNG BRUTUS
LUGINBÜHL
Fotos:
Rolf Feller
Foto:
Brutus Luginbühl (mit
Selbstauslöser)
BRANDFIGUREN BERNHARD LUGINBÜHL
Bernhard Luginbühl mit
Brandfigurenmodell 1:10 im Jahr 2000.